Pfarrer Herbert Gugler lädt zu „besonderer Form des Gebets“

Wellness in der Kirche

AICHACH – Etwa 300 Menschen waren der Einladung von Stadtpfarrer Herbert Gugler und dem Kreativteam der Pfarreiengemeinschaft gefolgt und ließen sich in der Stadtpfarrkirche verwöhnen: Am vergangenen Sonntag war dort nämlich ein buntes Wellness-Programm geboten.

Fast ein bisschen unheimlich ist der Moment, in dem die Glocken anfangen, sich zu bewegen. Der hölzerne Glockenstuhl bewegt sich, alles vibriert. Die Teilnehmer der Führung „Klänge für die Seele“, die Mesner Martin Ruhland anbietet, lauschen nicht nur dem tiefen Klang der Glocken – abgemildert durch vorsorglich verteilte Ohrstöpsel –, sie spüren ihre Schwingungen am ganzen Körper. Ein intensives Erlebnis, auf das sich auch Petra Magg eingelassen hat. Sie selbst bietet Klang-Entspannungskurse an und freut sich, heute einmal auf der „anderen Seite“ zu stehen. 

Auf der Empore können sich Interessierte von der beruhigenden Wirkung des Weihrauchs überzeugen. Alle halbe Stunde legt Pastoralreferent Markus Drößler eine andere Weihrauchsorte in eine Feuerschale mit glühenden Kohlen: Akazie, Rose, byzantinischer Weihrauch, die Sorte „Vatikan“, Weihrauch aus dem Oman und eine Sorte mit Pinie und Menthol – sie alle kommen auch im Gottesdienst zum Einsatz. „Welche Sorte wann verwendet wird, entscheidet der Mesner“, sagt Drößler. „Sind recht viele Ministranten verschnupft, dann nimmt er den mit Menthol“, verrät er lachend. 

Hanna (9) ist ganz fasziniert von den verschiedenen Gerüchen. Sie genießt die Aromen und findet sie auch nicht zu intensiv. Überhaupt ist sie von der Kirchenwellness begeistert. „Ich mag die Ruhe“, sagt sie. „Das ist richtig entspannend!“ Auch ihren Eltern gefällt die ausgefallene Aktion. „Wir waren ganz neugierig darauf“, erzählt Hannas Mama. Als nächstes wollen sie die Station „Wasser – Quelle des Lebens“ besuchen. 

In der Taufkapelle sitzen etwa 20 Besucher im Kreis um das Tauf­becken. Es erklingt meditative Musik – und man hört leise das Wasser plätschern. Stadtpfarrer Gugler liest Texte aus der Bibel zum Thema Wasser. Wellness ist für ihn „eine besondere Form des Gebets“. Am Schluss nehmen alle ganz bewusst einen Schluck des Lebenselixiers.

Verschiedenen Farben widmet sich daneben die Station „Licht“.Bunte Lichter laden in der Grab­kapelle zur Meditation ein. Zu jeder Farbe gibt es eine kurze Erklärung, wie sich diese auf Stimmung und Gesundheit auswirken kann.

Gut besucht ist auch die Station „Kraft der Salbung“. Hier können sich die Besucher ein Fläschchen des Aichacher Marienöls – je nach Geschmack verfeinert mit Lavendelblüten, Weihrauchharz, Rosmarin oder Rosenblüten – abfüllen lassen. Und wer mag, kann sich von Kerstin Nielfa damit die Hände massieren lassen. „Das fühlt sich herrlich an!“, seufzt Monika Koch. Sie kann dabei wunderbar entspannen. 

Zum Ausklang gibt es hinter der Stadtpfarrkirche die Möglichkeit, bei strahlendem Sonnenschein eine Tasse Kaffee zu trinken und ins Gespräch zu kommen. 

Simone Sitta

09.03.2024 - Bistum Augsburg